Veröffentlichungsdatum: 23/06/2025
Handicat: eine Stiftung und ein Katamaran für inklusive Ausfahrten auf See
Die Mission der Stiftung: Segeln für alle zugänglich machen
Gegründet 2006 mit Unterstützung der schwedischen Regierungsbehörde Allmänna Arvsfonden, hat sich die Handicat Foundation eine ehrgeizige Mission gesetzt: Menschen mit Behinderungen das Erlebnis des Segelns zu ermöglichen.
Das Projekt wurde von Olle Hansen ins Leben gerufen, einem leidenschaftlichen Segler mit zerebraler Lähmung. Mit dem Handicat-Projekt wollte er Menschen mit unterschiedlichen körperlichen Fähigkeiten unter optimalen Sicherheits- und Komfortbedingungen an Bord eines angepassten Katamarans willkommen heißen.
Die in Schweden ansässige Stiftung arbeitet seit fast 10 Jahren gemeinnützig. Jedes Jahr mobilisiert sie ein kleines Team aus Fachkräften und Freiwilligen, das gemeinsam daran arbeitet, Segeln für alle zugänglich zu machen. Durch Begegnungen und solidarische Aktionen, die von der Stiftung unterstützt werden, setzen sich die Mitglieder dafür ein, die Botschaft zu verbreiten: Alles ist möglich – auch für Menschen mit Behinderungen.
Ein Katamaran für alle Nutzerprofile
Um ihre Mission umzusetzen, erwarb die Handicat Foundation einen TRT1200-Katamaran aus England. „Das Boot kam am Heiligabend 2006 in der Marina Svinninge an, nach einer achttägigen Überfahrt von der Isle of Wight“, erinnert sich ein Mitglied der Stiftung.
Da der Katamaran ursprünglich für Rennen konzipiert wurde, war er im Innenbereich nur wenig ausgestattet – ein Vorteil für die Handicat Foundation, die Platz benötigte, um Menschen mit Behinderungen unterzubringen. Dennoch musste die Konfiguration des Katamarans an die besondere Mission der Stiftung angepasst werden.
Mit Unterstützung des ebenfalls in Svinninge ansässigen Unternehmens Plastskador wurden Umbaumaßnahmen durchgeführt:
„Außen haben wir den Boden des Cockpits verstärkt und einige Bänke entfernt, um die Bewegungsfreiheit an Bord zu erleichtern. Wir installierten zwei Passagierlifte und ersetzten die Außenbordmotoren durch zwei Dieselmotoren, komplett mit Steuerungssystemen und Stromversorgung. Im Inneren wurden eine Kombüse und Toiletten installiert, um perfekte Zugänglichkeit zu gewährleisten. Alles wurde im Sinne der Inklusion umgesetzt, um unseren Katamaran zu einem leistungsfähigen und sicheren Segelschiff zu machen.“
Svinninge Marina: ein treuer und engagierter Unterstützer von Handicat
Eine langjährige Beziehung
Seit der Ankunft des Handicat-Katamarans in Schweden im Jahr 2006 ist Svinninge Marina sein Heimathafen.
Wie die Mitglieder betonen: „Die Wahl von Svinninge Marina durch die Stiftung ist kein Zufall: die zentrale Lage und die Marina-Konfiguration – mit einer 7,60 Meter breiten Rampe zum Festmachen des Bootes – machen Svinninge Marina zu einem idealen Standort.“

Seit fast 20 Jahren liegt der Handicat-Katamaran während der gesamten Sommersaison im Wasser, vertäut an einem der Stege des Hafens – wenn er nicht gerade unterwegs ist! Den Rest des Jahres steht er an Land, auf dem Hafengelände, wobei die Besatzungen weiterhin die Infrastruktur und technische Unterstützung der Svinninge Marina nutzen.
Das Hafenteam wollte das Projekt der Stiftung aktiv unterstützen. Daher wurde 2006 beschlossen, die Liegekosten des Bootes zu übernehmen. Johan Svensson, Marina-Manager von Svinninge Marina, setzte diese Initiative nach seinem Amtsantritt selbstverständlich fort: „Es ist eine großartige Sache, die uns sehr am Herzen liegt.“
Hunderte Menschen profitieren davon
Von Svinninge Marina aus bringt die Handicat Foundation jedes Jahr rund 500 Menschen mit Behinderungen an Bord. Sie kommen aus allen Lebensbereichen, mit unterschiedlichsten funktionellen Einschränkungen.
Seit 2023 arbeitet die Stiftung auch mit der Spinalis Foundation zusammen, die Menschen mit Rückenmarksverletzungen betreut. In diesem Sommer werden Patienten von Professor Claes Hultling – Leiter der Stiftung – die Möglichkeit haben, zwei Wochen auf dem Katamaran zu verbringen und durch das schwedische Archipel zu segeln.
Jeder Segeltörn mit Handicat ist eine Gelegenheit zu zeigen, dass das Meer ein Raum der Freiheit ist, offen und zugänglich für alle. Und das Feedback der Teilnehmenden ist eindeutig!
Neben den technischen Aspekten des Bootes, der Freundlichkeit der Crew und der Schönheit der Landschaft im schwedischen Archipel bleibt ihnen vor allem eines in Erinnerung: „Für einige Passagiere ist es das erste Mal auf See. Sie hätten nie gewagt zu glauben, dass das möglich wäre.“
Viele von ihnen kommen wieder, sodass das Segeln an Bord des Handicat-Katamarans zur Gewohnheit wird.

Ein Hafen, der auf Inklusion und Gemeinschaft setzt
Das Team der Svinninge Marina bietet mehr als nur einen Liegeplatz im Wasser – es unterstützt auch logistisch und technisch die Arbeit der Stiftung. Auch das Handling des Katamarans wird vom Hafenteam übernommen.
„Bis vor Kurzem benutzte der Hafen einen von der Stiftung bereitgestellten Trailer, gezogen von einem Lader. Aber 2024 wurde neue Ausrüstung angeschafft: ein hydraulischer Roodberg RBT30-Trailer, der Boote mit den spezifischen Maßen des Handicat-Katamarans sicher aus dem Wasser heben kann.“
Diese strategische Investition kommt der Stiftung direkt zugute. Sie zeigt das Engagement des Hafens, seine Ressourcen an die Entwicklung der Stiftung anzupassen.

Der Ansatz der Svinninge Marina ist aufrichtig und basiert auf einer inklusiven Vision des Segelns:
„Es ist schön zu sehen, wie Menschen, die normalerweise keine Möglichkeit zum Segeln hätten, das Meer und unser wundervolles Archipel entdecken können. Diese Initiative passt perfekt zu den Werten der Svinninge Marina: Zugänglichkeit, Willkommenskultur und Respekt für alle Segler – unabhängig von ihrem Profil oder Grad der Selbstständigkeit“, betont Johan.
„Den Handicat-Katamaran zu beherbergen, ist ein Symbol unserer Fähigkeit, Vielfalt willkommen zu heißen. Wir glauben, dass Bootfahren für alle zugänglich sein sollte – und ein Tag auf dem Wasser, im Herzen unseres Archipels, ist wirklich ein einzigartiges Erlebnis. Wenn wir helfen können, dies für mehr Menschen möglich zu machen, tun wir das mit Freude.“
Svinninge Marina, ein Vorbild für andere europäische Häfen
Die Port Adhoc-Gruppe ist stolz, an der Mission der Handicat Foundation teilzunehmen: Mit diesem Projekt zeigt die Zugänglichkeit des Bootfahrens in Schweden den Weg zu inklusiveren, zugänglicheren und vor allem menschlicheren Freizeitaktivitäten. Dieser Ansatz spiegelt voll und ganz die Werte unserer europäischen Gruppe wider.
Mehr über die Svinninge Marina und die verfügbaren Einrichtungen und Dienstleistungen für Bootfahrer erfahren Sie auf der Sonderseite!