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Sail and Clean Project: eine Atlantik‑Tour im Dienste der Umwelt

Sail and Clean Project: eine Atlantik‑Tour im Dienste der Umwelt

Sail & Clean Project
In nur wenigen Wochen wird Julien Poublan, Segler im Hafen von Port Médoc, zu einer ganz besonderen Atlantik‑Tour aufbrechen: ein Segelabenteuer, bei dem er sich Umweltangelegenheiten widmet. In diesem Artikel spricht er für die Leser des Port Adhoc‑Blogs über diese engagierte Initiative.
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Veröffentlichungsdatum: 13/08/2025

Der Ozean und die Umwelt: zwei Leidenschaften zu einem Projekt vereint

Lebenslanges Mitglied der Surfrider Foundation, Surfer, Bodysurfer, Freediving‑Instruktor… Julien Poublan sagt, er sei „schon immer verliebt in das Meer“ gewesen.

Seine Arbeit als Projektleiter im Bereich Internationale Gesundheitsforschung an der Universität Bordeaux hat ihn nie davon abgehalten, diese Leidenschaft voll auszuleben: Der Enthusiast segelt seit über 20 Jahren auf Yachten – „während Trainingskursen, auf Booten von Freunden oder durch Charter in der Karibik, Polynesien und im Mittelmeer“. Seine erste große Segelreise unternahm er mit einem Freund – von Marseille zu den Kanarischen Inseln.

Julien erklärt außerdem, dass er „immer sehr bewusst in Sachen Umweltschutz“ gewesen sei. Für ihn ist das Sail and Clean Project die Gelegenheit, seine beiden Leidenschaften zu vereinen: Segeln und Umweltschutz.

Die Entstehung des Sail and Clean Project

„Flaschendeckel, Plastikflaschen, Fischernetze… die Lage ist in allen Ozeanen alarmierend“, erklärt der Projektbegründer. „Strände sind mit Abfall übersät, selbst in den entferntesten Ecken der Welt. Die Ozeane ersticken unter Millionen Tonnen Plastik, das Jahrhunderte brauchen wird, um sich zu zersetzen. Meerestiere, Vögel und Fische zahlen dafür mit ihrem Leben, indem sie es verschlucken.“

Auf Basis dieser Erkenntnis entwickelte Julien die Idee einer sinnvollen und zielgerichteten Reise: eine Segel‑Tournée über den Atlantik, um Bewusstsein für den Umweltschutz zu schaffen, konkrete Maßnahmen zugunsten des Planeten und seiner Arten zu ergreifen und wertvolle Daten zur Sicherung der Meere zu sammeln.

Mit dem, was er das Sail and Clean Project nennt, will er „auf [seiner] eigenen Ebene gegen Plastikverschmutzung handeln und dem Meer zurückgeben, was es [ihm] gegeben hat.

Im Oktober 2024 fand Julien die am besten geeignete Yacht für sein Vorhaben: eine Sun Odyssey 36i mit drei Kabinen, die er Désirade nannte. Er entschied sich, sie im Hafen von Port Médoc anzulegen – ein Hafen in der Gironde, nahe seinem Wohnort, mit allen benötigten Infrastrukturen und Dienstleistungen sowie sofort verfügbaren Liegeplätzen.

Die Yacht Désirade in Port Médoc

Das Sail and Clean Project: Programm, Route und Ziele

Zahlreiche Ziele rund um den Atlantik

Julien’s Abfahrt an Bord der Désirade ist für den Herbst 2025 geplant, die Reise soll etwa zehn Monate dauern. Von September 2025 bis Juli 2026 plant der Segler eine Rundroute mit mehreren größeren Stopps:

  • Frankreich (Abfahrt aus der Marina in Le Verdon‑sur‑Mer)
  • Portugal 
  • Madeira
  • Die Kanarischen Inseln
  • Senegal 
  • Kap Verde
  • Barbados
  • Grenada
  • Die Inselkette der Karibik
  • Die Bahamas
  • Der Azoren‑Archipel
  • Gibraltar 
  • Die Balearen

Die Rückkehr des Bootes im Sommer 2026 wird voraussichtlich im Mittelmeer – in der Umgebung von Marseille – stattfinden.

Die Route des Projekts über den Atlantik

Sensibilisierung von Anwohnern und Bootsfahrern

Während der gesamten Route bieten die Stopps Gelegenheiten für Austausch, Begegnungen und gemeinsames Engagement. Julien plant, Sensibilisierungs‑ und Müllsammelaktionen durchzuführen, in Kooperation mit lokalen Vereinen sowie mit Schulen und Anwohnern – alle sind eingeladen, sich am Projekt zu beteiligen.

Das Hauptziel ist pädagogisch: Bewusstsein schaffen und gute Praktiken im Umgang mit Abfällen auf See verbreiten.

Konkrete Maßnahmen für einen sauberen Ozean

Sammlung, Sortierung und Kartierung

Neben dem Sammeln von Treibgut, das auf der Route gefunden wird, möchte Julien konkrete Aktionen organisieren, die später von denen wiederholt werden können, die er sensibilisiert hat. Während der Stopps wird er regelmäßig Müllsammlungen und Strandreinigungen mit pädagogischem Anspruch anbieten.

Der Segler hat sich zudem verpflichtet, in Zusammenarbeit mit der Universität Bordeaux die Präsenz von Sargassum auf hoher See zu geolokalisieren und Proben zu sammeln: Diese werden an das EPOC‑Labor geschickt, das auf Meeresforschung spezialisiert ist, und analysiert, um die Dynamik und Fähigkeit zur Aufnahme von Schadstoffen und Nanoplastik besser zu verstehen.

Abfall begrenzen, Recycling‑Sortierung… On Board der Désirade wird Julien selbstverständlich die Prinzipien umsetzen, die er vertritt. Doch er will noch weiter gehen:

„Als Segler weiß ich, dass Abfallmanagement an Bord – besonders auf Reisen – durchaus schwierig sein kann. Wenn man ein Boot mietet, wird einem nicht immer geraten, den Abfall dort abzugeben, wo er tatsächlich verarbeitet werden kann. Mitunter ändern sich die Bedingungen von einer Insel zur nächsten komplett: Auf der einen wird Abfall behandelt und recycelt, auf der Nachbarinsel verbrannt!“

Deshalb möchte Julien die Gelegenheit nutzen, um Standorte und Möglichkeiten zur Trennung und Wiederverwertung von Abfällen zu dokumentieren und zu kartieren. Er hofft, dass die Daten aus dieser Kartierung eines Tages in kollaborative Datenbanken einfließen, die häufig von Seglern genutzt werden.

Die Yacht Désirade in Port Médoc

Gründliche Vorbereitung der Yacht

Nur wenige Wochen vor dem Ablegen befindet sich die Sun Odyssey 36i des Projektgründers in der Endvorbereitung. Im Anschluss wird die Yacht vollständig ausgestattet sein – sowohl hinsichtlich Autonomie als auch Sicherheit an Bord:

Désirade wurde mit einem AIS‑System und neuen Solarpaneelen ausgestattet, das Rettungsfloß der Yacht wurde gewartet und die Wassertanks wurden behandelt, sodass Julien keine Plastikflaschen für Trinkwasser kaufen muss.

Die Konfiguration des Bootes wurde so gestaltet, dass Sammlung und Sortierung von Abfällen möglich sind. Schließlich hat der Eigentümer biologisch abbaubare Reinigungsprodukte beschafft – die er getestet und für wirksam befunden hat.

Im September 2025 werden Julien Poublan und seine Yacht bereit sein, von Port Médoc über den Atlantik zu segeln – ideal gelegen, um diese Reise zu starten.

Am Projekt teilnehmen

Möchten Sie Ihren Beitrag zu dieser engagierten Initiative leisten? Gute Nachrichten: Es gibt mehrere Möglichkeiten, Julien zu unterstützen!

Sie können sich über die Startseite der Sail and Clean Project‑Website für den Projekt‑Newsletter anmelden. Auf der Website finden Sie alle Informationen, um dem Sail and Clean Project – als Mitglied oder Fördermitglied – für einen Zeitraum von 3 Jahren beizutreten.

Schließlich können Sie, unabhängig von Segelerfahrung, das Sail and Clean Project auch unterstützen, indem Sie auf einer oder mehreren Etappen der Atlantik‑Tour gemeinsam mit Julien segeln und aktiv an den Müllsammelaktionen teilnehmen.

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